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1864
GründungsphaseAm 06. Oktober 1864 wurde der Bauverein für Arbeiterwohnungen in Darmstadt gegründet. Die ersten Häuser errichtete der Bauverein im Jahre 1866 in der Kasinostraße 53, 57 und 61. 1898 sind 9 Häuser im Besitz des Bauvereins.
iqVor allem im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts nahm die Industrialisierung auch in Deutschland an Fahrt auf. Starke wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen prägten die Zeit. Mit der Arbeiterschicht entstand eine neue soziale Klasse, die ihre Rechte einforderte. Ihren Bedürfnissen galt es nachzugehen. Bereits auf der Weltausstellung 1851 in London schloss Hofmarschall Paul von Westerweller Kontakt zu den Reformern um Prince Albert. Der Gemahl von Königin Victoria engagierte sich zu diesem Zeitpunkt stark für soziale Erneuerungen und ließ in diesem Zusammenhang auch Baupläne für Arbeiterwohnungen entwerfen. Hofmarschall Paul von Westerweller, einer Gründerväter und treibende Kraft des Bauvereins für Arbeiterwohnungen, erkannte die Zeichen der Zeit und stellte gemeinsam mit weiteren Vordenkern die Weichen in eine zukunftsweisende Richtung.
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1900 - 1939:
Weitere Neubauten - 1. Weltkrieg - die Stadt Darmstadt als Mehrheitsaktionär- enge Zusammenarbeit mit der Stadt.
Um 1900 waren es schon 100 Wohnungen, die gebaut worden sind. Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914, viele Mieter wurden eingezogen - Mieten mussten gestundet werden. Die Stadt erwarb 1929 die Mehrheit der Aktienanteile der Bauverein AG. Eine Reihe von Neubauten sind in der Zusammenarbeit mit der Stadt geplant worden. -
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Weltwirtschaftskrise, Wohnungsnot, Inflation und aufkommender Nationalsozialismus - die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts sind bewegt:
Zwischen den Weltkriegen baut der Bauverein intensiv, während der Kriege ist kein Bauen möglich. Sämtliche Bauarbeiten wurden auch vor dem 2. Weltkrieg eingestellt. Darmstadt erleidet einen Bombenangriff im Jahr 1944. Glück im Unglück: Nur 9 Häuser des Bauvereins sind komplett zerstört. -
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1945: Kriegende und Zeit für den Wiederaufbau:
Die Schäden, die der Krieg an Gebäuden des Bauvereins hinterlassen hat, belaufen sich auf 628.380 Reichsmark. Sind in Darmstadt rund 50 % der Gebäude zerstört, so kommt der Bauverein mit „nur“ neun beschädigten Häusern noch recht glimpflich davon. Die „Aktion Selbsthilfe“ wird ins Leben gerufen: Mieter und Wohnungssuchende verpflichten sich, 30 Stunden Arbeit wöchentlich an Eigenleistung zu erbringen. Als Lohn winkt eine neue Wohnung. Der Bauverein baut und baut und baut: Bis 1959 errichtet er 4.000 Wohnungen. -
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Das Wirtschaftswunder prägt Deutschland. Die DDR errichtet den „Eisernen Vorhang“ und baut die Grenze aus. Die Zeit der Hochhäuser ist angebrochen. Der Bauverein feiert 1964 sein 100 jähriges Bestehen. Ende der sechziger Jahre steigt die Zahl der Wohnungen auf ca. 6058. In Eberstadt beginnt der Bauverein mit dem Stadtausbau, der bis 1975 andauert.
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Als eine der ersten Wohnungsbaugesellschaften richtete der Bauverein 1971 einen Mieterbeirat ein. In den Wohnstuben hält derweil der Farbfernseher Einzug. Der bauverein nimmt größere Sanierungsarbeiten in verschiedenen Stadtvierteln (Martinsviertel etc.) vor. Eine große Anzahl an Wohnungsbewerbungen lag in den siebziger Jahren vor. Auch deshalb wurden 1978 weitere Wohngebäude geplant. Der Bauverein errichtet die ersten Seniorenwohnanlagen und baut für die Vielzahl an Studenten in der Heinheimer Straße ein Studentenwohnheim. Allein 1981 bewerben sich 5.000 Menschen um eine Wohnung beim Bauverein.
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1989 feierte der Bauverein sein 125. Jubiläum und am Ende des Jahres feiert Deutschland die Wiedervereinigung. Das ehemalige Schlachthofgelände im Norden von Darmstadt wird erworben und neu geplant. Im ersten Bauabschnitt entsteht das heutige Stadthaus Frankfurter Straße, in den weiteren Abschnitten eine große Anzahl von Wohnungen, Büros und Läden rund um einen Quartiersplatz. Der krönende Abschluss der Bebauung wird mit der Waldspirale von Friedensreich Hundertwasser geschaffen.
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1999: Einführung des Euro als Gemeinschaftswährung:
Der Bauverein stellt im Jahr darauf den vierten und vorletzten Bauabschnitt des neuen Bürgerparkviertels fertig - die Waldspirale nach einem Entwurf des Wiener Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Das aufsehenerregende Bauwerk zieht bis heute Besucher aus aller Welt an. Im Bürgerparkviertel wird auch die traditionelle Förderung der bildenden Künste in anderer Hinsicht deutlich. Allein drei Skulpturen bildender Künstler findet der Besucher auf wenigen Schritten durch das belebte Viertel. -
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Die letzte große Veränderung in der Struktur der bauverein AG ergab sich dadurch, dass eine weitere Wohnungsgesellschaft, die HEGEMAG, durch die bauverein AG übernommen wurde. Dieser Prozess wurde in den Jahren 2001 und 2002 geformt und mit der Verschmelzung der HEGEMAG auf die bauverein AG im Mai 2003 vollzogen. Seit diesem Zeitpunkt bewirtschaftet die bauverein AG ca. 18.000 Wohnungen, von denen ca. 12.000 Wohnungen im Gebiet der Stadt Darmstadt liegen und ca. 6.000 Wohnungen außerhalb. Im Jahr 2004 zieht die bauverein AG in die neue Firmenzentrale in der Siemensstraße in Kranichstein.
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Einbeziehung der bauverein AG in den HEAG-Konzern im Rahmen der Neuorganisation der Stadtwirtschaft der Wissenschaftsstadt Darmstadt durch Übernahme von 80,12% der Anteile der bauverein AG durch die HEAG AG. Übertragung der bvd Gewerbe GmbH (ehemals Betriebsgesellschaft mbH Darmstadt) und der HEAG Wohnbau GmbH auf die bauverein AG. Erste Ausstellung „Treffpunkt Kunst“ in den Geschäftsräumen der bauverein AG. Um möglichst vielen Handwerksbetrieben eine strukturierte Übersicht über zu vergebende Aufträge zur Verfügung zu stellen, bietet die bauverein AG ab Juli die Möglichkeit die Online-Ausschreibungs-Plattform e-quote zu nutzen.
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Spenden- und Sponsoring-Rückblick:
Bereits 2017 verzichtete die bauverein AG auf Weihnachtspräsente für die Geschäftspartner und bedenkt stattdessen zwei Einrichtungen mit einer Spende: Jeweils 1.800 Euro gingen an den Verein „Das Rotzfreche SPIELMOBIL der SJD - Die Falken Darmstadt e.V." und „Urban Garden Darmstadt e.V.". Der symbolische Spendenscheck wurde am 28.02.2018 von Sybille Wegerich und Armin Niedenthal, Vorstand der bauverein AG, übergeben. Auch 2018 verzichtete der Vorstand der bauverein AG erneut auf Weihnachtspräsente für die Geschäftspartner und unterstütze damit das Netzwerk ROPE e.V. in Kranichstein sowie das Projekt „Anna“ der Darmstädter Kinderkliniken mit jeweils 1.800 Euro. Das Projekt „Anna“ bietet Kindern und Jugendlichen, die sich in Krisensituationen befinden und beispielsweise unter seelischen Problemen leiden, eine kompetente Anlaufstelle. Auch die MitarbeiterInnen der bauverein AG verzichteten erneut auf ihre Weihnachtspräsente und spendeten stattdessen jeweils 1.000 Euro an den Verein „Wildwasser e.V." sowie an den Maltester Kinderhospizdienst.
Die bauverein AG unterstützte 2018 zudem über das Jahr hinweg eine Vielzahl von Projekten und Vereinen, die beispielsweise zur Erhaltung der Lebens-, und Wohnqualität der Kunden beitragen. Hierzu zählt auch Klein und Groß über Müllvermeidung und -entsorgung aufzuklären. Die bauverein AG arbeitet daher schon lange daran, ihre Mieterinnen und Mieter für Müllvermeidung und Abfallentsorgung zu sensibilisieren – mit Informationsbroschüren und -plakaten, Aufklärungsvideos, Tipps in der Kundenzeitung und Hinweisschildern. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen schon seit vielen Jahren die im Stadtteil Eberstadt organisierte jährliche Müllsammelaktion „Sauber-haftes Eberstadt". 2018 fand um die eintägige Müllsammelaktion herum erstmals eine sogenannte Umweltaktionswoche statt, bei der es zwischen dem 10. und dem 18. März an jedem Tag der Woche an wechselnden Orten ein Angebot für Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils gab. Um insbesondere Kinder anzusprechen und darauf aufmerksam zu machen, wie sich Müll vermeiden und richtig entsorgen lässt, wurde 2018 erstmals das Mitmachtheater „Herr Stinknich“ eingeladen. Organisiert wird das umfangreiche Angebot traditionell von der Stadtteilwerkstatt Eberstadt-Süd, Institutionen vor Ort und Sponsoren wie etwa der bauverein AG.
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1864
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Die 20er und 30er Jahre
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Die 40er Jahre
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Wiederaufbau ab 1945
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Hinein in die 60er und 70er Jahre
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1990
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1997
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2003
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2005
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2007
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2010
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2014
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2017
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2020
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Großmodernisierung Viktoriastraße:
Bis 2017 waren die 17 Wohnungen in der Liegenschaft vermietet, zuletzt, da eine Modernisierung bereits in Planung war, mit befristeten Verträgen. 2018 begann die bauverein AG damit, das Gebäude zu modernisieren und energetisch zu sanieren. Das Besondere daran: Der kommunale Immobiliendienstleister nutzte für die Dämmung erstmals ein natürliches Material und setzte auf Hanf. Die Großmodernisierung der Viktoriastraße 42 stellte damit ein Pilotprojekt zur Hanfdämmung in einem Mehrfamilienhaus dar. Auch wurde insgesamt bei dem Projekt auf den Einsatz zertifizierter schadstofffreier und gut recycelbarer Materialien geachtet. Alle Materialien, die im Rahmen der Modernisierung verwendet wurden, wurden vor Baubeginn einem Gutachter vorgelegt und von diesem für den Einbau freigegeben. Mitte Juli begann die bauverein AG damit, das leerstehende Gebäude zu überarbeiten. Dabei wurden Fassade und Dach saniert und im Zuge der Dacherneuerung auch das Dachgeschoss ausgebaut. Dadurch entstanden vier zusätzliche Wohnungen.